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Skye Trail (Deutscher Bericht)

Skye Trail (Deutscher Bericht)


Postby headshaker » Mon Jan 27, 2020 10:29 am

Route description: Skye Trail

Date walked: 29/05/2019

Time taken: 8 days

Distance: 140 km

Ascent: 5506m

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The video to our tour: https://www.youtube.com/watch?v=RqbRc2qmQB4

Bilder im Blog von Kaj K., Alex T. & Roland H.
Origninal-Blog unter headshaker.de


Schottland ist einer der beliebtesten Trekkingklassiker, gerade weil das Land so viel unberührte Natur bietet, weitläufige Hügellandschaften und die keltisch geprägte schottische Kultur so toll ist. Zudem gilt das Allermannsrecht: Also Wildzelten ist legal. Die Landschaften, das raue Wetter und die Einsamkeit dieses Landes sind wirklich einmalig schön, allerdings weise ich auch klar darauf hin, dass das trekken in Schottland schon eher sehr fortgeschritten ist. Für Trekkinganfänger kann das Land so einige böse Überraschungen bereithalten. Die Isles of Skye ist eine Insel im Westen der Highlands und unglaublich schön.

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Der Skye Trail - ca. 140 km - 8 Tage
Der Skye-Trail ist kein offizieller Trail, ist jedoch er auf der Insel jedem bekannt. Es gibt eine Wanderkarte mit dem Trail und auch ein Trekkingführer. Er führt durch die schönsten Landschaften von Skye - sehr abwechslungsreich vom nördlichsten Punkt über die Trotternish Mountains, Old man of Storr, Portree, Sligachan, Camasunary entlang schöner Küstenwege bis nach Broadford. Es gibt keinen durchgängigen Wanderweg und keine Wegweiser (die den Trail markieren). Es sind teilweise schwierige Gelände zu begehen und es ist alles andere als nett zu wandern und zelten.

Übernachtungen planen: Man darf überall auf öffentlichem Grund sein Zelt errichten, ja. Aber unsere Vorstellung „wir gehen so lang wie wir wollen und zelten dann“ war auf den Isles of Skye nicht realistisch. Da gab es mehr Hindernisse als wir uns vorgestellt hatten. Gerade auf der sehr langen Etappe über die Trotternish Mountains ist es nur bei perfekten Bedingungen möglich zu zelten, ansonsten muss man durchziehen. Grund: Hangneigungen, Massen von Schafs Kot, Wasser im Untergrund, Buschiger, extrem unebener Boden und vor allem Ausgesetztheit der Elemente – Sturm! Also müssen Lagerplätze geplant werden.


Wetterbedingungen sind die Grundlage: Unser großer Fehler von Anfang an, war es Richtung des Trails nicht der Wetterprognose anzupassen. Der schwierigste Teil ist im Norden über die Berge, der einfachere Wegabschnitt der Süden von Broadford. Bei miesem Wetter NIEMALS die Etappe über die Trotternish Mountains wagen, das kann sehr gefährlich werden. Der Regen & Wind sollte in Schottland nicht unterschätzt werden, das ist was völlig anderes wie in Deutschland. Startet die Woche schlecht und wird langsam besser, gehe den Trail von Broadford aus, startet die Woche gut und verschlechtert sich dann, gehe von Norden los.


Regen: Wir haben es gelernt was Regen wirklich bedeuten kann. Wir hatten 14 Tage lang fast durchgängig Regen mit nur wenigen Ausnahmen. Und oft schüttete es Stundenlang durch ohne nachzulassen. Der Dauerregen stellt ein ernstes Problem da, denn selbst die dicksten Goretex Schichten sind irgendwann durch. Alles wird irgendwann nass. D.h. ihr müsst eure Etappen so planen, dass ihr Orte erreicht wo man trocknen kann. Sobald der Schlafsack, das Innenzelt, die Ersatzkleidung oder die Schuhe nass sind, müsst ihr handeln. Zum Glück gibt es an allen Campingplätzen Wäschetrockner. Bei Starkregen also nur gehen, wenn ihr anschließend auch trocknen könnt.


Sicherheit: Plant eure Etappen anhand der Skye Wetterdaten (es gibt eine eigene App), nehmt eine Karte mit und unbedingt ein GPS Gerät. Die Bergrettung kann ohne GPS Daten euch niemals finden. Handy für Notruf, Wasserfeste Rettungsplane, Ersatzstange & Zusätzliche BodenPlane fürs Zelt, Schutz gegen die Mitchies.


Mitchies: Bei Windstille kommen sie – und zwar in unvorstellbaren Massen. Die kleinen Mücken sind eine echte Plage des Landes. Gerade in Wassernähe sind besonders viele. An manchen Tagen ist es trotz giftigem DeetSpray und Kopfnetzt nicht auszuhalten. Millionen von ihnen auf jedem Quadratmeter. Wir hatten einen Abend, da waren es so viele, dass wir aus dem Zelt nicht mehr rauskamen, weil eine schwarze Wolke davor schwebte. Also unbedingt zumindest ein Moskito Kopf-Netz (sehr fein) mitnehmen.


Komfort: Zum Glück sind die Isles of Skye gut erschlossen und besiedelt. Man braucht nur wenig Proviant zu schleppen. In den meisten Etappen gibt es einen Pub, Markt, Hostels und Campingplätze: Diese erlauben eine Pause aus dem Abenteuer: Waschen & Trocknen, aufwärmen, Scotch kosten, Neuen Proviant besorgen. Also schleppt nicht für 2 Wochen mit, das braucht ihr nicht. Doch gibt es ebenso Etappen wo nichts mehr ist, dort kommt es drauf an was ihr dabeihabt.


Anreise zum Trail (Northpoint)

Unser Flug ging per easyJet von München über London direkt nach Inverness. Inverness in den Highlands hat einen kleinen Flughafen und ist von der Entfernung nach Skye wesentlich näher als Glasgow oder Edinburgh. In Inverness bietet sich eine super Campingplatz für die erste Übernachtung an. Wir haben einfach etwas Geld in den Briefkasten gesteckt bevor wir am nächsten Morgen weitergezogen sind. Entlang des River Ness wandert man in die Stadt. Hier haben wir uns Scotch und Ausrüstung bei Blacks gekauft. Die Busverbindung bis zur entlegenen Spitze der Insel hatte ich im Vorfeld schon recherchiert. Mehrere Busse fahren täglich nach Portree, dessen Fahrt gute 3 Stunden dauert und entlang des River Ness und Loch Ness durch wunderschöne Landschaften der Highlands führt. (Es gibt dort übrigens auch einen Trail).

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In Portree angekommen ist es dann schon etwas kniffliger. Aber ein Busfahrplan half uns weiter. Nach 2 Stunden kam unsere Linie nach „Duntulm“. Der Bus fuhr uns westlich über den Hafen „Uig“ bis ganz nach Norden. Der Busfahrer ließ uns direkt am Startpunkt des Trails an der roten Telefonzelle raus. Es konnte endlich los gehen! Vom Startpunkt (Kilmanluag) wandert man jetzt über die Hügel nach Norden. Ca. 1 Stunde bis zum North-Point (2,5km)

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Schon hier sieht man im Süden den Beginn des Trotternish Gebirgszuges. Der Weg ist sehr schön und super einsam. Irgendwann steht man plötzlich am Meall Tuath und blickt eine steile Klippe hinunter in den Atlantik. Eine Landzunge unterhalb ist der nördlichste Fleck der Insel: Rubha Hunish. Wer möchte kann den Abstieg dort hin machen. Auf der Anhöhe steht ein wunderschönes Bothy. Leider waren genau jetzt Baumaßnahmen der Hütte, deshalb war sie verschlossen. Aber wir zelteten direkt daneben und hatten trotzdem einen irren Blick auf das Meer. In nördlicher Ferne sieht man bereits die Küsten der Isles of Lewis.

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I. Rubha Hunish - Flodigarry

Eine längere erste Etappe nach Flodigarry sollte der erste Tag werden. Faustregel für den ersten trekking-Tag: Nicht zu viele KM. Wir wollte nach der Ortschaft noch etwas weiter zu einem See um dort das Zelt zu errichten. Dann wären es vielleicht 15km Strecke gesamt. Die erste Etappe ist geprägt von starkem Wind, Meeresrauschen, Möven, steilen Klippen und Brandungen und einem schmalen Wanderpfad.

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Schon zu Beginn führt der Wanderweg entlang der Klippen, vorbei an einer alten Ruine in südliche Richtung. Wir gehen nach dem GPS Trail (siehe unten). Man hat die großen und breiten Berge Sgurr Mor (494m) und Sron Vourlinn im Auge. Zunächst erreicht man ein Dorf am Kilmaluag Bay und findet dahinter den Trampelpfad entlang der Klippen. Zwischen einem Zaun und dem gewaltigen Ozean wandert man nun über Hügel dahin. Eine tolle erste Kulisse wie ich finde!

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Nach einiger Zeit erreicht man eine größere Ruine: Perfekter Windschutz für etwas Brotzeit. Ab dann geht es bergab weiter die Klippen entlang. Einen Bach muss man überqueren und anschließend einen etwas steileren Hang an einer Klippe absteigen. Kurz vor Flodigarry ging es irgendwie weglos durch dichteres Gestrüpp hindurch. In Flodigarry gibt es ein Hotel/Hostel mit Pub, hier haben wir dann erstmal etwas Pause gemacht. Von dort aus sind wir aber noch ein gutes Stück weitergewandert.

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Zunächst die Straße ein gutes Stück hinauf bis zu einem Wanderparkplatz. Von dem geht es jetzt hinein in die große Bergkette „Trotternish“. Dieses Stück des Trails soll der schönste und spektakulärste Teil sein. Wir folgten dem Wanderweg zum Loch Langaing, einem See und dann seitlich davon weiter bergauf zu einem weiteren, kleineren See. Auf einer Anhöhe errichteten wir unser Lager, mitten im Gestrüpp. Eine gute Fläche gab es hier nicht, daher mussten wir die Plane und das Zelt direkt in den Büschen aufbauen.

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Aber wir hatten hier Wasser. Bald fing es an zu regnen: Es war dieser verhängnisvolle Dauerregen der und noch eine Weile verfolgen würde. Wir spielten etwas Durak zusammen im 3-Mann Zelt und irgendwann entschlossen Robin und ich uns noch dazu wieder nach Flodigarry zu gehen um ein paar Bier zu heben. Dort fand gerade eine Hochzeit in schottischer Gewandung statt, sehr sehenswert! Gegen 22 Uhr kamen wir bei Regen zurück ins Zelt.


II. Die Trotternish Mountains

Bei anhaltendem Regen wachten wir im Zelt auf und prüften die Wetterapp. Leider wohl den ganzen Tag starker Regen. Alex nannte es „The big ****“. Auch die restliche Woche war mit permanenten Regen angekündigt. Unmut machte sich breit und wir diskutierten. Letztlich entschieden wir uns einfach ein kurzes Stück weit zu gehen und dann wieder zu zelten und auf den nächsten Tag zu hoffen. Allerdings war es unser aller größter Fehler bei diesem Wetter zu starten.

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Denn diese Etappe führt nun ganze 30KM über die Berge. Auf diesem Weg gibt es keinen Unterschlupf, keine Bothies, nur eine Straße und man ist den Elementen permanent ausgesetzt. Bei starken Böen oder Regen ist es sehr gefährlich auf diesen Bergen zu zelten, deshalb schlägt der Reiseführer auch die Überschreitung der Berge als Tagesetappe vor. Wir hätten den Tag lieber im Hostel aussitzen sollen… Bei Regen haben wir die Zelte abgebaut und sind dann doch losmarschiert in die Berge hinein.

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Auf Regen haben wir uns natürlich vorbereitet und hatten Goretex Jacken & -Hosen sowie ein Rucksackschutz drüber. Vom See aus geht es viele Höhenmeter bergauf bis zur senkrechten Bergwand und dann auf einem tollen Höhenweg nach Süden. Ein weiter Blick durch das Tal nach Süden wäre bestimmt toll, aber in unserem Fall fegte uns der Regen jetzt senkrecht entgegen. Mein Rucksackschutz hielt dem Sturm nicht stand und flog immer wieder davon. Hinter dem berühmten „Needle Rock“ bogen wir ab und folgen dem Wanderweg nun eine ganze Weile bergab.

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Nach 2 Stunden Dauerregen erreichten wir die Bundesstraße. Es kamen uns tatsächlich ein paar wenige Wanderer entgegen. Wieder überlegten wir, wie es nun weitergehen soll, aber weit waren wir noch nicht gekommen. Also gings weiter nach Süden, wieder bergauf zum Bioda Buidhe. Der Regen setzte keine Sekunde aus und wurde nur immer stärker. So langsam merkten wir, dass wir trotz aller Ausrüstung immer nässer wurden. Man quert einen Hang und hat dann einen steileren Abstieg zu einem Grasplateau „Druim na Collie“. Es war unglaublich rutschig und wir rutschten auch aus. Aber dann passierte es: Alex viel und schrie dabei.

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Er kugelte sich vor Schmerz im Matsch im Regen und konnte nicht mehr aufstehen. Robin holte eine Plane raus und deckte ihn ab und rief sofort die Bergrettung. Roland und ich rannten hinab zum Plateau und versuchten schnellstmöglich die Zelte zu errichten. Eine Stange brach und musste repariert werden. Der Regen lies kein Stück nach. Zusammen holten wir Alex vom Hang und verkrochen uns im Zelt. Doch jetzt fing das Wasser an auf dem Boden zu stehen und Bäche entstanden. Daher zogen wir die Plane mit Stöcken unter den Zeltboden und schrubbten wie verrückt mit unseren Handtüchern das Wasser aus dem Zelt, es war zwecklos.

Alles wurde nass und wir konnten uns kaum schützen. Alex konnte keinen Meter mehr gehen und hatte einen 20kg Rucksack. Weit und breit keine Ortschaft. Zum Glück konnten wir dem Skye Mountain Rescue Team unsere GPS Koordinaten mitteilen und sie fanden uns nach 1 Stunde. Wir wurden aufgefordert alle Zelte abzubauen und mitzukommen. Mit einer Art Pisten-Buggy wurde der Alex und das Gepäck transportiert. Der Boden war inzwischen zum Sumpf geworden und wir sanken jetzt bei jedem Schritt im Wasser ein. So mussten wir jetzt noch 40 Minuten zur nächsten Straße absteigen. Allerdings kamen Alex und der Buggy nicht an. Sie steckten irgendwo fest. D.h. Alex musste getragen werden und ich bin mit dem Team nochmal los um die Rucksäcke zu holen. Ihr könnt euch nicht ausmalen wie das war… Jeder Schritt im Wasser, immer noch Regen, meine Energie war weg und ich fing an zu unterkühlen.

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Als wir endlich alle im Einsatzfahrzeug hatten wurden wir nach Portree gebracht. Die restlichen 23km der Etappe hätten wir noch vor uns gehabt. In der Stadt bekam Alex erstmal Krücken beim Hospital. Er hatte einen Kreuzbandriss und musste dringend operiert werden. Leider war Portree komplett überbucht und es gab nicht mal einen Platz in den Hostels. Wir waren klitschnass und durchgefroren und brauchten dringend einen warmen Ort. Gott sei dank ist südlich der Stadt eine kleine Hütte frei geworden die wir nahmen. Das Rescue Team hat uns da einen Deal rausgeschlagen. Wir wurden wieder trocken und fingen an alles aufzuhängen.

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Anmerkung zur Rettungsmannschaft: Das alles ist ehrenamtlich und wir mussten nichts bezahlen. Rettungseinsätze werden in UK durch Steuern finanziert. Die haben uns so sehr geholfen, Alex zum Krankenhaus transportiert und uns sogar noch ein Zimmer besorgt, ohne sie wären wir echt verloren gewesen! Zum Glück gibt es so tolle Menschen auf der Welt.


Tage in Portree

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Das Hüttchen war nur für 1 Nacht, aber unsere Sachen waren noch lange nicht getrocknet. Der Betreiber konnte uns aber noch einen Raum anbieten in der Stadt. Eine Gruppe Mädls hatte wohl spontan abgesagt. Wir bekamen den Raum für eine weitere Nacht und fuhren per Taxi dort hin. Alex fuhr nach Broadford für ein Röntkenbild in der Klinik und wir versuchten alles zu trocknen. Wir schauten uns die Stadt an und hingen abends in den Pubs ab. Wir diskutierten wie es jetzt weitergehen würde.

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Alex wünschte sich, dass wir den Trail weitergehen und nicht abbrechen sollen. Er organisierte sich eine Busfahrt nach Edinburgh und einen Rückflug nach München. Wir halfen ihm sein Gepäck zum Bus zu bringen. Alles ging glatt, ihm wurde überall geholfen und er kam nach Hause. Allerdings war er für den Rest des Jahres erstmal außer Gefecht, ein Kreuzbandriss ist ein böses Aus! Roland hatte wohl auch erstmal genug vom Wandern. Robin und ich stritten uns, da ich weitergehen wollte und wir zusammen das Zelt hatten, aber wir fanden einen Kompromiss.

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Den Tag drauf mussten wir aus dem Zimmer und gingen nach Norden auf den offiziellen Campingplatz. Unsere Sachen waren endlich wieder trocken. Mit Robin machte ich dann noch einen Tagesausflug zurück zu den Trotternish Mountains zum Wahrzeichen der Insel: The old man of Storr, einer imposanten Felsnadel. Zunächst wollten wir die Etappe von dort nach Portree gehen aber es schüttete immer noch. Ja richtig, es regnete seit 3 Tagen durch. Also brachen wir auch diesen Versuch ab und wollten schon wieder ein Taxi zurücknehmen als der Regen dann schließlich doch mal nachließ. Dann gingen wir vom Parkplatz hoch zu den Storr.

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Jetzt hatten wir endlich mal einen schönen Moment: Etwas Sonne, starker Wind und eine herrliche Landschaft. Wir sind dann noch zwischen den Säulen des Storr durchgegangen und wieder abgestiegen. Per Anhalter zurück zum Campingplatz und wieder angefangen Schuhe zu trocknen. Wir nutzten auch den Wäschetrockner des Platzes. Nach dem Abendessen mit 1 Mio. Mitchies um den Kopf gings nochmal auf eine Anhöhe mit Blick auf die Berge und Sonnenuntergang. Herrlich! Am Tag drauf war ich entschlossen den Trail nach Süden weiter zu gehen.

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IV. Portree – Sligachan

Robin und Roland machten einen Tagesausflug nach Dunvegan und ich marschierte (ohne Zelt) die nächste Etappe. Allerdings hatten wir ausgemacht uns abends in Sligachan wieder zu treffen. Es war wieder eine weite Etappe aber ich war so glücklich, nach all dem Ärger und Streit und den Tagen in Portree endlich wieder weiter zu marschieren. Vom Campingplatz gings in die Stadt und dann nach Süden wieder hinaus. Die Etappe ist gute 23km lang und führt sehr lange über asphaltierte Wege (perfekt nach dem weglosen Bergabenteuer), wird allerdings zum Ende hin wieder zum Wanderweg.

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Erst folgte ich der Bundesstraße in Richtung Sligachan, irgendwann wurde mir das zu doof und ich sprang über einen Zaun. So konnte ich abseits der Straße einem Bach folgen, musste dabei aber immer wieder über Zäune klettern. Irgendwann kommt dann die schmale Seitenstraße „B883“ die abzweigt. Der folgte ich jetzt quasi den ganzen Tag. Es regnete heute nicht so schlimm, mal kam ein Schauer dann war wieder Ruhe. So wurde es richtig schön. Im Schatten von Ben Tianavaig im Osten ging ich singend dahin. Ich war hier völlig alleine und nur selten überholte mich ein Auto.

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Nach einigen KM hatte ich Lust etwas über die Hügel östlich des Weges zu gehen. Ich fand einen Aufstiegsweg und folgte ihm. Eine ganze Weile wanderte ich jetzt oberhalb der Straße auf den Bergen entlang. Da es keinen Wanderweg gab, war das auch nicht immer einfach, dafür hatte man jetzt einen gigantischen Blick auf den Fjord „Sound of Raasay“ und der Nachbarinsel Raasay. Bei Ollach stieg ich wieder ab und schaute mir die alte Kapelle an. Jetzt fing der Regen wieder an, leider auch wieder konstant und stark.

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Noch eine gute Weile folgte ich der Straße nach Süden, bis sie schließlich in einer winzigen Siedlung endete. Ich stand vor dem Fjord Loch Sligachan an dessen Nordufer ein schmaler Wanderweg (ca. 6km) weiterging. Bei starkem Wind und strömenden Regen ging ich fluchend weiter. Schnell verließ ich den Weg, da dieser keiner mehr war, sondern eher ein Bach. Das Wasser stand schon wieder in meinen Schuhen. Ich versuchte es über den steinigen Strand, der aber voller glitschiger Algen war.

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Unterwegs entdeckte ich noch einen prächtigen Wasserfall. Kurz vor dem Ende des Fjords lies der Regen schließlich nach. Doch jetzt musste man durch die Flüsse hindurch. Die waren schon sehr tief und auch breit, also musste ich furten. Zum Ende hin wars mir irgendwann egal und marschierte einfach mit den Schuhen, die eh schon nass waren durch das Wasser. Dann war ich da: Am Campingplatz von Sligachan! Und mein Zelt hatten Robin und Roland schon aufgestellt.

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Sligachan ist keine Ortschaft, eher eine Art Rasthof für Durchreisende. Aber es liegt am Fuße der beeindruckenden Cuillin Hills und dem rundlichen Berg „Sgurr Mhairi“. Es gibt außerdem eine Lodges Anlage, ein Hotel und den berühmten Sligachan-Pub! Dort herrschte reges Leben, so viele Reisende zu finden. Und der Pub war genial! Hatte unzählige Scotch-Sorten. Wir hatten einen süffigen Abend und diskutierten wieder wie es weitergehen würde. Ich rechnete aus, dass ich trotz des Trails noch einen Tag überhätte, daher beschlossen wir eine zweite Nacht in Sligachan zu bleiben und dafür zu den Fairy Pools zu wandern.

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Tagestour in die Cuillin Hills

Die Cuillin Hills sind ein auffallender Gebirgszug im Süden der Skye und haben die höchsten Gipfel der Insel. Wenn man dem Wanderweg folgt, erreicht man irgendwann die „Fairy Pools“, einem kleinen Wasserfallbecken am Fluss, der als Sehenswürdigkeit gilt. Zusammen wanderten wir den Fluss entlang immer in Richtung der Berge. Heute blieb es tatsächlich mal trocken! Nach einigen Kilometern bemerkten wir einen abzweigenden Wanderweg, der in die Berge führte. Robin und ich entschlossen uns spontan das gute Wetter zu nutzen und aufzusteigen.

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Einfach mal so ungeplant auf die Cuillin Hills zu steigen, hätte ich gar nicht gedacht! Ging aber entspannt. Es sind ca. 1000hm und man geht auf Höhe 0 los. Der Wanderweg führte uns tiefer in ein nördliches Tal der Berge. Zunächst noch einen grünen Wanderweg in Serpentinen gefolgt, doch schon bald befand man sich auf alpinem Gelände inmitten von grobem Geröll. Verrückt, da man sich auf gerade mal 700m überm Meeresspiegel befand. Technisch ist der Weg allerdings nicht sonderlich anspruchsvoll. Bald waren wir oben am Rücken des Gebirgskammes angekommen.

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Wow, eine richtig schroffe, leicht ausgesetzte Bergwelt! Die Felswände waren schwarz und ragten wie Pfeiler steil empor. Zunächst folgten wir dem Nordgrat weiter bis zum Gipfel „Sgùrr a‘ Bhasteir“ (900m). Nun auch wenn man sich wie in den Hochalpen fühlt, werden die Berge immer noch als Hügel bezeichnet. Wir kehrten um und sahen weiter hinten den imposanten Gipfel Sgùrr nan Gillean (dem höchsten Berg der Insel). Wir wollten mal sehen was uns dort erwarten würde, doch schnell sahen wir Leute mit Kletterequipment an der Senkrechten. Also nix für uns, schade! Dafür folgten wir dem offiziellen Wanderweg weiter über den Grat zum „Bruach na Frithe“ (958m). Hierfür war schon leichte Kletterei (1-) über plattigen Fels zu überwinden.

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Etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte man da schon haben. Die Aussicht war natürlich grandios! Man überblickte die Insel vom Ostufer bis zum Westufer. Auch die Küste von Camasunary (wo unser Trail weiterging) konnte man überblicken. Die Gipfel der Cuillin Hills würden wir von weit weg noch sehen. Über den Weg, von dem wir gekommen sind stiegen wir wieder ab. Zurück am Camp kam dann richtig die Sonne raus und wir hatten einen seltenen Moment: Chillen auf der Wiese ohne Mitchies und Regen! Herrlich! Im Pub tranken wir gut und planten wieder wie es weitergehen würde. Robin sah ein, dass es für ihn nur eine Möglichkeit gab: Den Trail mit mir finishen, da nur 1 Zelt. Roland meinte er würde uns noch 1 Etappe folgen und dann wieder sein eigenes Ding machen.

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Der schöne Tag endete mit einem unglaublichen Sonnenuntergang. Ein rießiger, vollständiger Doppel-Regenbogen erschien inmitten der Berge und die Sonne tauchte die grünen Hänge in goldene Farbe. Alles schimmerte golden, ein episches Bild! Das ist die volle Schönheit von Schottland.

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V. Sligachan – Camasunary

Die nächste Etappe ist relativ kurz und nicht sonderlich anspruchsvoll. Eine gemütliche Tour über die Sümpfe im Tale zwischen den Hills bis zur Meeresküste. Am Tagesziel erwartet uns eine wundervolle Bucht mit einem großen, geräumigen Bothy „Camasunary“. Ca. 13km (einfache Variante) oder 17km (schwere Variante).

Vom Campingplatz wandern wir los in die Berge nach Süden. 2 tolle Abende im Pub mit interessanten Leuten lagen hinter uns. Der Weg führte uns in die totale Idylle und Einsamkeit. Es regnete heute wieder aber zum Glück nur noch Etappenweisen und nicht so stark. Es ging jetzt zwischen den Bergen hindurch über etliche Bäche durch ein Art Moorgebiet. Die großen Cuillins rechts von einem und weitere Hügel links. Nach einigen KM, hinter dem kleinen See „Loch Dubh“ folgt ein Abzweig.

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Biegt man rechts ab, so geht der längere Weg etwas bergauf auf eine Hochebene und führt dann entlang der Küste südlich um Sgùrr na Stri herum. Zwischen den Stränden gibt es eine sehr knifflige Stelle, dem sogenannten „Bad Step“. Man muss eine glatte, rutschige Steinplatte überschreiten, soll der schwerste Teil des Trails sein. Da es nass war und sowohl Roland als auch Robin kein gutes Profil mehr hatten entschieden wir uns für den kurzen, direkten Weg „Sligachan Path“. Dieser war unspektakulär aber trotzdem schön und führte uns um Fuße des Blà Bheinn zum Loch an Athain und weiter zum größeren See „Loch na Creitheach“

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Da gab es sogar einen richtigen Sandstrand! Hinter einem Hügel des Sees erblickten wir bereits die Küste. Ein einsames Haus mit einer Art Glockenturm stand dort (wohl verlassen). Wir waren wieder am Meer angekommen. Die Küste von Loch Scavaig. Hinter dem verlassenen Haus war der Stand. Und dieser war völlig vermüllt: Überall Plastikmüll und alte Fischernetze. Auch hier bemerkt man die Plastikverschmutzung unserer Meere. Etwas weiter hinten steht es: Camasunary! (Das Bothy bittet auf einem Schild die Gäste etwas Müll am Strand einzusammeln, da hier regelmäßig Tiere verenden)

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Das Bothy war sehr groß, aber leider ohne Ofen. Es gab eine Küchenzeile, zwei große Tische und ein extra Raum mit großem Schlaflager (Keine Matratzen!). Das Bothy wurde vor wenigen Jahren erst erbaut, da an dieser Stelle ein Wanderer starb. Man hatte, um ihm zu gedenken, das Bothy erbaut, damit Leute dort Singen, lachen und trinken würden – so steht es auf der Gedenktafel. Im Küchenbereich gab es Schokolade, Kaffepulver und Geschirr. Für das große Geschäft soll man mit dem Sparten losziehen. Wasser muss gefiltert werden aus einem Bach.

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Wir genossen zusammen mit ein paar anderen Gästen die Ruhe. Wir spielten Karten, hörten schottische Musik und genossen die herrliche Aussicht auf das Meer und die Berge. Weiter draußen bei einem Fluss, gönnte ich mir ein eiskaltes Bad unter einem Wasserfall. Es war ein schöner, trockener Abend! Am nächsten Tag würden wir uns trennen. Roland würde den Bergpass nach Osten nehmen, über Am Mam nach Kirkibost (siehe unten im Trail), und von dort mit dem Bus fahren. Robin und ich würden den Trail weiter nach Süden folgen in Richtung Elgol.

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VI. Elgol, Glasnakille, Kilmarie, Torrin | Fjord Loch Slapin

Nur noch zu zweit ging es jetzt weiter. Wir wollten den Rest des Trails in 3 Tagen schaffen, daher planten wir unsere Etappe mit 20km Länge von Camasunary über das lange Südufer nach Elgol und dann zur Bucht Slapin der wir entlang bis zum nördlichsten Ende folgen würden. Irgendwo vor Torrin wollten wir einen Platz finden. Die Etappe ist technisch einfach, da man fast nur asphaltierte Wege geht, leider aber auch viel Straße.

Zu Beginn ist man noch abseits von Zivilisation. Diese versuchen wir nun im Süden zu finden. Der schmale Wanderweg geht immer entlang der Küste nach Elgol. Der Weg ist ziemlich schmal und führt auf steilen Klippen über dem Meer hinweg. Man sollte an manchen Stellen lieber nicht stolpern. Ab und an landen wir in Buchten wo ein paar Kühe und Schafe weiden. Nach ca. 2 Stunden kamen wir in Elgol an. Viel gibt es hier nicht zu sehen, es ist ein winziges Kaff. Aber es gibt einen kleinen Supermarkt. Eine nette Tante macht hier frischen Kaffe und leckeren Caramel-Kuchen. Wir stärkten uns und zogen dann wieder weiter.

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Jetzt gings nämlich einfach einer Straße nach (Achtung: Nicht der Hauptstraße folgen, sondern der kleinen Seitenstraße nach Glasnakille, die ist direkt am Markt). So gings wieder sehr verlassen über die Hügelebene vom Westufer zum Ostufer dieser Landzunge. Angekommen in Glasnakille, legten wir die schweren Rucksäcke ab und wollten die Küsten-Höhlen erforschen. Am Road-End links abbiegen und ein kleines Stück bergab – dann findet sich ein Wanderweg, der in die Bäume nach unten führt. Hier kann man bis zum Ufer absteigen und findet sich in einer Höhle wieder.

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Ist zwar viel rutschiges Geröll und das Wasser aber man kommt mit etwas über Steine springen weiter. Links rum geht’s dann zur Spar Cave, einer tiefen Schlucht. Die Felswände sind durch das Wasser gezeichnet. Sieht einfach toll aus! Wieder zurück in der Ortschaft sattelten wir auf und zogen wieder los nach Norden. Der Weg ist abwechslungsreich: Mal kleine Siedlungen mit schönen Gärten, dann wieder Feldwege. Aber ihm fehlt es landschaftlich an nichts: Grüne Hügel, Bäume und kleine Waldstücke und immer der große Fjord im Hintergrund. Blickt man über die Meeresenge sieht man die Berge der südlichsten Halbinsel von Skye „Sleat“.

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Dieser Weg zog sich wirklich ewig. Wir wollten ehrlich gesagt gar nicht mehr so weit gehen aber mussten noch. Also gings über Drinan bis nach Kilmarie. Hier gabs neben einem pompösen Anwesen einen Wald mit einer wunderschönen Brücke. Mein Bruder liebte solche Orte und machte ein paar Fotos. Dann stießen wir wieder auf die Straße: Es war die von der auch Roland heute Morgen den Bus nahm, nur ging er den sehr viel direkteren Weg.

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Der Rest des Weges war nicht so dolle… Es fing wieder an zu schütten und man folgte jetzt einfach nur noch der stark befahrenen Straße. Noch ganze 6 KM ging es bei Regen auf der Straße entlang. Irgendwann waren die Kräfte am Ende und wir waren auch etwas genervt. Robin wollte unbedingt ein Bed&Breakfast finden, aber wir fanden nichts außer Privat-Häuser. Schließlich erreichten wir das nördliche Ende des großen Fjords und nahe einer Ruine einen relativ guten Platz für das Zelt.

Tipp: Wie wir später erfuhren, es gibt in Torrin (noch 40 Min. weiter) ein Resort mit günstigen, kleinen Hüttchen und das Bunkhouse (Hostel).

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Unser Abend sah aber ganz anders aus. Erstmal hunderte Schaf Kot Haufen von der Wiese kratzen um das Zelt zu bauen. Dann stellten wir fest, dass man es draußen keine Sekunde aushalten kann. Nein ernsthaft, so viele Mücken habe ich noch nie gesehen. Eine schwarze Wolke: Millionen von ihnen direkt vorm Zelt. Trotz dem Mückennetz und jeder Menge Deet Spray war es nicht zu ertragen. Sie kamen doch irgendwie durch. Es war an sich eine herrliche Abendstimmung, doch waren wir gefangen im Zelt.

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Zugegeben ich hatte in diesem Moment auch genug von dem Ganzen. Wir konnten uns riechen und irgendwann ging der Gesprächsstoff aus. Naja, irgendwie ging der Nachmittag auch vorüber. Auch am nächsten Morgen lagerten die Mitchies vor unserem Zelt. Zelt abbauen und Wasser filtern wurde eine echte Challenge! Doch sollte der nächste Tag uns entschädigen!



VII. Torrin & Küstenweg nach Broadford

Diese Etappe ist meiner Meinung nach einer der schönsten des Trails und geht zum Glück wieder über einen Wanderweg weiter. Vom Fjord Loch Slapin geht es im großen Bogen entlang der Küste nach Süden und dann weiter nach Osten in den Fjord Loch Eishort bis man schließlich wieder nach Norden durch Steppe nach Broadford wandert. Geplant war es an der Südküste ein letztes Mal zu zelten. Geht man vom Platz vor Torrin los, sind es allerdings 25 KM bis Broadford.

Nach dieser sehr unschönen Campingerfahrung am Ufer, waren wir ehrlich gesagt beide der Meinung es evtl. jetzt als Tagestour durchzuziehen. Noch eine Nacht mit den Mitchies oder Regen, ohne eine Dusche vorher? Nein, Eher nicht. Wir wanderten zurück zur Straße und staunten erstmal über die wundervollen Berge (Sgurr nan Each, Garbh bheinn, Clach Glas) über die eine Wolkendecke zog. Von hier gab es sogar einen direkten Wanderweg (am Fluss) bis hinauf zum Blabheinn.

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Wir holten frisches Wasser und zogen weiter. Jetzt machte die Straße den Bogen auf die andere Seite des langen Fjordes und führt wieder nach Süden. Hier kann man in ein tiefes, breites und völlig verlassenes Tal blicken. Weiter gings nach Torrin, wo wir vergeblich auf ein Cafe hofften. Allerdings gab es hier wohl gute Unterkünfte, die wir hätten nutzen können. Hinter Torrin folgt man, leider gottes, immer noch der Bundesstraße, bis zu einer fast unscheinbaren Abzweigung. Wir dachten erst es wäre die Einfahrt zu einem Privatgrundstück.

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Es war aber der richtige Weg um zum Wanderweg nach Süden zu gelangen. Die Sonne kam jetzt richtig raus und es wurde warm und richtig schön. Das erste Mal im Tshirt seit Anfang der Tour! Hinter einem Hügel erblickten wir dann wieder das Meer: Heute war es wundervoll! Helles Blau und die Sonnenstrahlen schimmerten in den saichten Wellen. Wir trafen hier ein französisches Pärchen, mit denen wir ein Stück weit wanderten. Dieser Wanderweg war so wahnsinnig schön. Der ganze Tag entschädigte einfach all den Regen und die Probleme der Vergangenheit!

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Ganz im Süden geht’s dann um eine Felswand herum. Hier blickt man dann auf den nächsten Fjord. Von weit oben sieht man die ganze Küste, die sich vom Cam Dearg ins Meer stürzt. Eins der besten Bilder der ganzen Tour! Wir ließen uns heute mal so richtig Zeit für alles. Nach einem steilen Abstieg hinunter ans Ufer, wandert man über grasige Hügel entlang des Meeres. Ich kletterte zu einem Wasserfall um eine Naturdusche zu haben und Robin chillte mit den Schafen auf einem Vorsprung.

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Es war das schottische Paradies! Die Dusche tat unglaublich gut und am liebsten hätte ich jetzt wieder ein Zelt aufgebaut. Diese Diskussion führte leider wieder zu Streit. Für mich war es der Grund meiner Reise nach Schottland, genau hier und jetzt an diesem perfekten Ort zu zelten, für Robin war es aber genug und er brauchte jetzt dringend eine Unterkunft mit Dusche und einen Pub. Also ging es weiter, zunächst einen Hügel hinauf.

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Das letzte Wegstück nach Broadford ist ebenfalls wahnsinnig schön! Eine richtige Gras-Steppe die unendlich weit und verlassen wirkt. Die Berge der Cuillins sind immer noch zu sehen und vervollständigen diese Kulisse. Noch gute 2 Stunden wandern wir entlang des gemütlichen Pfades. Ein toller Abschluss! Irgendwann erreichten wir dann die Stadt, der Trail war geschafft! Da wir aber schon wunde Füße hatten sparten wir uns den weiten Weg bis zum Hostel und griffen einfach nach dem aller ersten freien Bed&Breakfast. Eine Wohnung in einem Trailer, 100€ die Nacht.

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Carbost & Tallisker

Zurück in Sligachan, kehrte wir mit Roland das dritte Mal in den großen Pub ein. Es sollte zum Abschluss der Reise nochmal nach Carbost gehen, wo die Tallisker Distillery steht. Einmal in Schottland eine echte Scotch-Distillery zu besuchen, war von Anfang an unseren Plan. Per Anhalter sind wir nach Carbost gekommen und standen erstmal planlos rum. Nach etwas Diskussion jedoch, entdeckten wir oberhalb der Stadt auf einem Berg ein Denkmal. Hier oben war viel Platz und man hatte eine gigantische Aussicht auf den Fjord und die Ortschaft.

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Daher errichteten wir wieder unser Zelt. Hier oben war es herrlich! Nicht ganz so viele Mitchies und die Aussicht direkt aus dem Zelt heraus. Robin und ich gingen wieder in einen lokalen Pub wo viele Locals abhingen. Der Tag verging sehr langsam aber irgendwie mal entspannter, auch wenn wir wieder im Zelt schlafen mussten. Am nächsten Morgen stiegen wir bei Regen ab und gingen zur Destillerie. Eine klasse Führung durch das Werk, wo uns jeder Schritt der Gewinnung erklärt und gezeigt wurde. Zum Schluss gab es noch eine Verkostung. Im Shop haben wir uns dann eine Limited Edition vom Tallisker Whiskey geholt.

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Unsere Reise zurück war entspannt. Per Bus sind wie von Sligachan bis nach Inverness gefahren und haben eine weitere Nacht auf dem Campingplatz verbracht. Am nächsten Morgen ging unser Flieger über London zurück nach München. Ende der Reise! Der Alex ist kurz darauf operiert worden. Den Rest des Jahres bis zum nächsten Frühling wird er keine Wanderungen mehr machen können.

Danke, dass du den Bericht bis hier her gelesen hast! Wenn er dir gefallen hat, kannst du ihn gerne teilen oder uns ein Feedback geben.
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Re: Skye Trail (Deutscher Bericht)

Postby gaffr » Mon Jan 27, 2020 5:21 pm

Hello...very fine images of your trip in less than pleasant weather conditions. :)
I think there is at least one person on this Forum who would enable a translation to be made for us.
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Re: Skye Trail (Deutscher Bericht)

Postby gaffr » Tue Jan 28, 2020 9:08 am

Managed to get a translation of the report on my phone. Along with the poor weather that you had during the trip you had the help of the fine MR folks on the island to get through your group's incident. Glad that everything worked out for all of you.
Thanks for the report of your time on the island.
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Re: Skye Trail (Deutscher Bericht)

Postby Alteknacker » Tue Mar 03, 2020 1:05 am

Au, au, das war wilklich ein sehr spannendes Bericht! Ihr habt praktisch Alles erlebt, was Schottland auf einen Besucher/Trekker schmeissen kann: gutes Wetter, weniger gutes Wette ( :lol: ), einen haarigen Unfall und Rettung, Menschenfressende Minitierchen… und natuerlich den guten wohltuenden Schottischen Whisky! Es ist wirklich kaum zu glauben was ihr durchgemacht habt – wenn’s in einer Erzaehlung stand, weurde man’s einfach fuer unrealistisch halten!!!

Ich bin wirklich froh, dass das regnerische Wetter um einiges nachgelassen hat, und ihr die Gelegenheit hattet, die Kronung der Insel zu erleben, naemlich die Cuillins. Wie Du sagst, es ist wirklich eine Alpenaehnliche Landschaft. Meine Neffe, der in den Bergen in der Schweiz wohnt, konnte es kaum glauben: er sagte, es sind die Alpen, nur fangen sie bei 0m ueber dem Meeresspiegel an.

Auch schoen, dass ihr ein Paar Stuendchen zwischen den Schauern hattet, um ein kleines Bisschen von Skye bei gutem Wetter erleben und solche tolle Bilder davon machen konntet. :clap: :clap: :clap:

Ja, wirklich ein einmaliges Erlebnis. Allerdings werden Deutschsprechende Nachkommenden viele gute Tips aus ihrem Bericht holen koennen, falls sie eine etwas weniger ereignisreichen Tour erleben wollen :D .

Danke fuer den ausfuehrliches und interessantes Bericht – es hat wirklich Spass gemacht, es zu lesen.

AK

PS Betr. der Sache mit Goretex: aehnliches habe ich auch bei dauerndem Regen erfahren, obwohl ich meine nicht unbedingt, dass die Goretex voellig daran schuld ist, sondern ehe, dass der vom eigenen Schweiss erzeugte Wasserdampf nicht durch eine voellig nasse Aussenschift diffundieren kann, und kondensiert stattdessen an der inneren Seite des Membranes.
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Re: Skye Trail (Deutscher Bericht)

Postby Mancunian » Mon Mar 09, 2020 11:56 am

Ein sehr cooler Bericht von einer Reise, die sicherlich ganz anders lief, als geplant. Danke fürs Teilhaben-lassen. Ihr scheint wirklich alles dabei gehabt zu haben: Sehr viel schlechtes Wetter, Pech mit dem Sturz, magische Momente und nette Abende in Pubs.
Unter https://www.outdoorseiten.net/ findet ihr übrigens ein deutsches Forum, wo ihr den Bericht auch posten könntet. Da sind einige Schottland-Begeisterte am Start, die den Bericht interessant finden könnten.

And to all the scottish readers ... sorry for so much german on this forum.
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